Verein

Der Gartenverein WALDESLUFT Chemnitz e.V. besteht seit 1908 und hatte seinen Ursprung auf der Nutzungsfläche oberhalb des Sportplatzes Beyerstraße bis zum heutigen Parkhaus des Klinikums an der Bürgerstraße (Altland). Hier befanden sich 100 Gärten und ebenfalls ein Gartenheim. Die ersten Gärten entstanden als soziale Unterstützung der Mitarbeiter des Unternehmens der Fa. Beyer (Tintenfabrik), dem die Grundstücke damals gehörten. In der Chronik des Vereins kann man sich ein Bild vom damaligen Gemeinschaftsleben im Gartenverein erlesen.

In den 1960er und 70er Jahren wurde die Gartenanlage auf der gegenüberliegenden Seite der Beyerstraße (Neuland) erweitert. Hier befand sich ein Areal, dass nach dem 2. Weltkrieg als Aufnahmefläche für den Ruinenschutt der Innenstadt von Chemnitz genutzt wurde und man dann zumindest oberflächlich rekultivierte. Dort entstanden in mehreren zeitlichen Abschnitten weitere insgesamt ca. 80 Gärten. Damit waren etwa 180 Einzelgärten in der Vereinsanlage erschlossen.

Nach der politischen Wende 1990 wurden die Eigentumsverhältnisse neu geregelt und eine Eigentümergemeinschaft (Beyers Erben) erhielt das Gelände des Altlandes zurückübertragen. Das Neuland blieb in städtischem Eigentum. In 1991 hat die Eigentümergemeinschaft den Vertrag mit dem Verein gekündigt und die Planung für ein Wohn- und Gewerbegebiet auf diesem Areal vorgenommen. Die ehemaligen Pächter wurden entschädigt und die Fläche beräumt. Außer dem im Jahr 2018 eingeweihten Parkhaus des Klinikums steht die weitere Fläche immer noch brach.

Im Neuland ist der Gartenverein weiterhin wirksam. Einige der ehemaligen Pächter des Altlandes konnten „umgesiedelt“ werden. Der Gartenverein hat nahezu einen vollständigen Verpachtungszustand vorliegen, jedoch gibt es immer wieder auch Kündigungen wegen fortschreitendem Alter der Pächter, Krankheit, Tod und weiterer persönlicher Schicksale. Bisher konnten freiwerdende Gärten immer wieder neu vergeben werden.

Über 100 Jahre Gartenverein "Waldesluft" Chemnitz e.V.: Chronik des Vereins